Waschen, cremen, inspizieren


Hautpflege bei Diabetes
Waschen, cremen, inspizieren
Insta_photos/shutterstock.com

Eine Diabeteserkrankung wirkt sich auch negativ auf die Haut aus. Mögliche Folgen sind Pilzerkrankungen und unangenehmer Juckreiz. Mit einer guten Blutzuckereinstellung und der richtigen Pflege lässt sich jedoch gut vorbeugen.

Hautbarriere, Nerven und Gefäße in Gefahr

Bei bis zu 80% aller Diabetiker*innen treten Hautveränderungen auf. Dafür gibt es viele verschiedene Gründe. Durch die erhöhten Blutzuckerspiegel scheidet die Niere vermehrt Flüssigkeit aus und der Körper verliert Wasser. Auch die verringerte Schweiß- und Talgproduktion führt dazu, dass diabetische Haut austrocknet, rissig wird und ihre Schutzfunktion verliert. Weil dann auch die Hautbarriere leidet, werden Infektionen begünstigt. Außerdem schädigt der Diabetes Nerven und Gefäße, es kommt zu Durchblutungsstörungen, Wundheilungsstörungen, Taubheitsgefühlen und Missempfindungen.

Juckreiz und trockene Haut

Besonders häufig und unangenehm für Diabetiker*innen ist die trockene Haut und der daraus resultierende Juckreiz. Hier helfen oft schon konsequente Pflegeroutinen:

  • Um die Haut nicht zusätzlich auszutrocknen, sollte nicht zu heiß und zu lange geduscht und gebadet werden (maximal 35°C und zehn Minuten).
  • Zur Reinigung empfehlen sich rückfettende Ölduschen oder Ölbäder, individuelle Beratung dazu gibt es in der Apotheke.
  • Nach dem Waschen sollte Diabetiker*innen die Haut vorsichtig, aber gründlich trockentupfen. Vor allem in den Achselhöhlen und zwischen den Zehen muss die Haut trocken sein, da sich in feuchten „Höhlen“ gerne Pilze ansiedeln. Trockenföhnen ist tabu: Durch die Nervenschädigung wird eine Überhitzung der Haut oft nicht bemerkt und es kann zu Hautschäden kommen.
  • Feuchtigkeitsspendende Lotionen oder Cremes runden die Pflege ab. Besonders günstig für Diabetiker*innen sind harnstoffhaltige Präparate, weil Harnstoff nicht nur Wasser bindet und damit den Juckreiz lindert, sondern auch antibakteriell wirkt. Empfehlenswert sind auch Präparate mit der juckreizlindernden Gammalinolensäure (z. B. aus Nachtkerzenöl). In der Apotheke gibt es zudem spezielle, auf Diabetikerhaut zugeschnittene Pflegeserien.

Bei besonders starkem Juckreiz können kortisonhaltige Salben kurzfristig für Linderung sorgen. Eine Dauertherapie ist tabu, denn Kortison kann selbst die Hautschichten schädigen. Eine weitere Option bei starkem Juckreiz ist auch die Lichttherapie in der Hautarztpraxis.

Infektionen nie selbst behandeln!

Durch die geschwächte Hautbarriere, die bei Diabetes verminderte Immunabwehr und die gestörte Hautdurchblutung kommt es bei Diabetiker*innen besonders leicht zu Infektionen. Hefepilze befallen gerne Hautfalten oder den Intimbereich, aber auch „normale“ Fuß- und Nagelpilze haben ein leichtes Spiel. Auch bakterielle Infektionen wie Abszesse oder Furunkel sind häufig. In jedem Fall gilt, dass beim geringsten Verdacht auf eine Hautinfektion (z. B. durch Rötung, Juckreiz, Schmerzen) die Hausärzt*in aufgesucht werden muss.Eine Selbstbehandlung ist für Diabetiker*innen gefährlich, da sich bei ihnen aufgrund ihrer verminderten Immunabwehr Infektionen schnell ausbreiten können.

Allerdings können Diabetiker*innen Infekten durchaus vorbeugen. Dazu ist eine penible Hautpflege zum Schutz der Hautbarriere unerlässlich. Am allerwichtigsten ist jedoch die gute Blutzuckereinstellung. Bleibt der Blutzucker dauerhaft unter 200 mg/dl, sind Hautinfektionen bei Diabetiker*innen nicht häufiger als bei gesunden Menschen.

Quelle: Deutsche Diabetes Hilfe und Expertenchat

News

Wie Schmerzgele die Umwelt belasten
Wie Schmerzgele die Umwelt belasten

Nicht einfach abwaschen

Statt schlucken einfach cremen – Schmerzgele mit Diclofenac helfen genau dort, wo sie gebraucht werden. Weil die Haut aber nur einen kleinen Teil des Wirkstoffes aufnimmt, landet der Rest im Abwasser. Für die Umwelt bleibt das nicht ohne Folgen.   mehr

Früherkennung für Eltern
Ein Vater hält ein schreiendes Baby im Arm. Er ist erschöpft und leidet vielleicht an einer peripartalen Depression

Jetzt mitmachen!

Mit den U-Untersuchungen wird sichergestellt, dass Entwicklungsprobleme und Krankheiten bei Säuglingen und Kindern früh festgestellt werden. Das Projekt UplusE bietet nun auch Eltern ein Screening an – auf psychische Belastungen.   mehr

Blut spenden hilft allen

Frau sitzt in einem Sessel und spendet Blut.

Mangelware Blut

Ob bei einer Operation, bei Geburtskomplikationen oder einem schweren Unfall -Bluttransfusionen können Leben retten. Damit genügend davon zur Verfügung steht, müssen Gesunde Blut spenden. Doch wer ist dafür geeignet, und was muss man darüber wissen?   mehr

Reisekrankheit sicher behandeln

Mann beugt sich auf einer Fähre über die Reling.

Mit Kaugummi und Ohrpflaster

Wer unter Reisekrankheit leidet, hat meist wenig Freude an der Autofahrt in den Urlaub. Auch Schiffsausflüge sind für die Betroffenen eher unangenehm. Zum Glück gibt es gute Möglichkeiten, Übelkeit, Erbrechen und Schwindel vorzubeugen.   mehr

Mit Hygiene gegen Hornhautinfektionen
Frau beim Befeuchten einer Kontaktlinse

Keimschleuder Kontaktlinse

Wer Kontaktlinsen trägt, muss peinlichst genau auf Hygiene achten. Ansonsten drohen Infektionen – die im schlimmsten Fall das Augenlicht kosten. So schützt man sich davor.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Neue Universitäts-Apotheke zum Schwan
Inhaber Frank Riedel
Telefon 06421/2 20 66
Fax 06421/2 71 59
E-Mail info@schwan-apotheke-marburg.de